Was, schon wieder kein Sex?

Shownotes

Was, schon wieder kein Sex? Und, Schatz, warum kannst du dich nicht einmal auf das einlassen, was ich mir wirklich wünsche? Sex ist bei vielen Paaren das Streitthema Nummer eins. Die Therapeutin Sandra Schubert weiß Rat. Unterschiedliche Vorstellungen beim Thema Sex können Partnerschaften schwer belasten. Und was, wenn dann noch unterschiedliche Vorlieben und Wünsche dazukommen? Wenn sie zum Beispiel gerne mal einen Dreier erleben würde, er sich das aber partout nicht vorstellen kann?

Transkript anzeigen

00:00:08: Heiß

00:00:09: und

00:00:09: innig.

00:00:10: Der Intime

00:00:11: Podcast

00:00:12: des Verlags Nürnberger Presse.

00:00:17: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Heiß und Innig, dem Intimen Podcast zum Verlag Nürnberger Presse.

00:00:22: Mein Name ist Lena Wilke.

00:00:23: Und mein Name ist Johannes Alis.

00:00:25: Und heute haben wir über Beziehungen gesprochen.

00:00:27: Und darüber, was passiert, wenn es so ein gewisses, sexuelles Ungleichgewicht in der Partnerschaft gibt?

00:00:34: Ja,

00:00:34: aber ganz platt gesagt, wenn die eine Person dauern will und die andere nicht.

00:00:37: Ja, oder die eine unbedingt in den Zwingern klub will und die andere nicht.

00:00:41: Genau, und dafür haben wir uns eine Expertin geholt, eine Fachfrau, nämlich Sandra Schubert.

00:00:46: Sandra ist Paartherapeutin und Sexualtherapeutin, hat ihre Praxis in Stein bei Nürnberg und sie hat im Grunde auf alles eine Antwort.

00:00:55: Und sie hat uns nicht nur theoretische Tipps gegeben, sondern sogar praktische Tipps, die ihr zu Hause direkt ausprobieren könnt.

00:01:03: Falls ihr es nicht verpassen wollt, dann bleibt es auf jeden Fall dran.

00:01:05: Viel Spaß mit der Folge.

00:01:07: Hallo Sandra.

00:01:08: Schön, dass du bei uns im Podcaststudio bist.

00:01:10: Nicht zum ersten Mal.

00:01:11: Bist ein gern gesehener Gast bei uns, weil wir immer sehr gerne mit dir sprechen.

00:01:16: Und zum Einstieg heute würde ich gerne von dir wissen in einer Beziehung, wer leidet denn dort mehr?

00:01:26: Die Person, die immer wieder abgewiesen wird und mehr Lust verspürt oder häufigeren Sex möchte mit dem Partner der Partnerin oder die Person, die das quasi immer blocken will oder muss, weil sie es einfach nicht in Stimmung ist.

00:01:44: Ganz klar, beide leiden, jeder auf seine eigene Art und Weise.

00:01:48: Der, der weniger will, hat die Macht, der sitzt quasi am Schalter und bestimmt darüber, ob eine sexuelle Veranstaltung stattfindet oder nicht.

00:01:57: Derjenige wird auch oft pathologisiert.

00:01:59: Also meistens der, der weniger will, kriegt so diesen Krankenstemmel.

00:02:04: Du mit dir ist was falsch, weil du ja weniger willst oder auch gar nix willst.

00:02:08: Und der, der immer zurückgewiesen wird, der natürlich leidet quasi unter der Sache an sich natürlich.

00:02:14: Doch

00:02:15: folglich vielleicht Selbstwertproblemen und so weiter.

00:02:17: Ja, ich wollte grad sagen, also ich kann mir vorstellen, niemand, der ... Oberflächlich immer begehrt wird, fühlt sich vielleicht einfach besser dann damit, als derjenige, der ständig abgewiesen wird, also was das Selbstwertgefühl angeht.

00:02:30: Bei

00:02:30: mir in der Praxis jetzt nicht.

00:02:31: Die leiden wirklich sehr unter dem Druck.

00:02:33: und ja, dass der andere das immer wieder anspricht und Lösungsvorschläge macht und was bestellt hat und den anderen mit innen Filmen nehmen will und so weiter.

00:02:43: Also der andere wird natürlich kreativ.

00:02:46: Aber meist bisschen auf die falsche Art und Weise.

00:02:49: Sag mal, gibt es da eigentlich irgendwie so einen Vergleich, ob das öfter Frauen betrifft oder Männer, also was die Lust angeht, oder kann man das gar nicht sagen?

00:02:57: Inzwischen denke ich nicht mehr.

00:02:58: Ich glaube, dass es auch, wenn das in meiner Praxis ist, ist es gleich verteilt.

00:03:03: Interessant, ja.

00:03:04: Jetzt hast du ja gerade gesagt, der andere oder die andere Person, um geschlechtsneutral zu bleiben, wird kreativ und baut damit Druck auf.

00:03:15: Eigentlich ist es aber auch toll, wenn da jemand kreativ wird.

00:03:18: Und was ist denn jetzt da?

00:03:19: Was kann man da falsch machen?

00:03:20: Oder wie macht man es denn richtig?

00:03:21: Ja,

00:03:21: die Richtung, in die diejenigen arbeiten, ist oft falsch.

00:03:24: Die bauen eben mehr Druck auf den anderen auf, kommen mit Ideen, wollen den in die Therapie bringen und so weiter.

00:03:32: Und eigentlich ist die Frage, die müssten sich mir mit sich beschäftigen.

00:03:35: Also eher ... Wie kann ich mich wieder begehrt fühlen?

00:03:39: Vielleicht auch die Frage, wo begehr ich mich selbst momentan?

00:03:42: Wie werde ich wieder attraktiv für meinen Partner?

00:03:44: Also sollte eigentlich in die eigene Richtung gearbeitet werden.

00:03:48: Und nicht am anderen, der weniger will rumgedoktert wird.

00:03:51: Aber also, versteht das richtig?

00:03:54: Ich muss mir dann die Frage stellen, wenn der andere nicht mehr so oft will, ob ich einfach nicht mehr attraktiv für ihn

00:03:58: bin?

00:03:59: Könnte ein Teil sein.

00:04:01: Die Frage ... Wo ist die Lust genau hin?

00:04:04: Wäre ja eine wichtige Frage, mit denen sich das Paar auseinandersetzen könnte.

00:04:07: Ich

00:04:07: meine, das ist natürlich im ersten Moment links hart.

00:04:09: Aber wenn man drüber nachdenkt, dann hast du ja recht, auf jeden Fall.

00:04:13: Man kann

00:04:14: es

00:04:14: sein, dass man sich verändert, wenn Sachen nicht mehr so wichtig sind.

00:04:18: Es muss

00:04:18: aber auch nicht unbedingt direkt persönlich sein.

00:04:20: Es kann natürlich auch einfach sein, dass einem die Art von Sex mit dem Partner nicht gefällt oder der Partnerin, dass man vielleicht Schmerzen hat und das einfach nur nicht kommunizieren will.

00:04:29: Also, da darf man schon genauer hin schauen.

00:04:31: Worauf genau hat man keine Lust?

00:04:34: Und so wie das jetzt klingt, spreche ich das am besten auch nicht wöchentlich an, dass ich mehr Sex mit meinem Partner möchte.

00:04:42: Ja, da hast du recht.

00:04:43: Da wäre ich ganz, ganz vorsichtig, weil das Ansprechen oft nicht gut gemacht ist, sondern natürlich mit vielen Emotionen, mit Minderwertigkeitsgefühlen, selbstverständlicherweise alles verbunden ist und das einfach meistens immer nur den Druck auf dem Partner erhöht.

00:04:58: Ja, natürlich... Darf ich's mal ansprechen, aber dieses wöchentliche oder tägliche, das macht eigentlich überhaupt keinen Sinn.

00:05:06: Wenn man's gemeinsam erörtert, vielleicht auch mithilfe, dass es neutral bleibt und keine Schuldzuweisung ist, dann ja.

00:05:12: Aber wenn ich quasi immer im meckernenden Sinne da unterwegs bin, dann erhöht es die Dynamik aus Rückzug von dem anderen und Druck einfach und das ist eine Endlosschlaufe.

00:05:21: Wie oft denkst du, wissen die, die weniger Lust auf Sex haben mit dem Partner, tatsächlich woran das liegt?

00:05:28: Kaum.

00:05:29: Jedenfalls nicht die, die bei mir in der Praxis sind, weil sonst hätten sie es ja schon gelöst und geändert.

00:05:33: Also das ist wirklich nicht im Bewusstsein oft.

00:05:36: Und da gehen wir in den Sitzungen einfach drauf ein und erörtern das einfach tiefer.

00:05:42: Und da kommt man manchmal auf ganz spannende Antworten.

00:05:45: Also dann doch, in dem Fall dann doch reden.

00:05:49: Vorhin bin ich schon so ein bisschen... war ich so kurz verstört, weil... Wir machen den Podcast jetzt seit drei Jahren, Lena, und haben ganz, ganz oft gehört, wie wichtig Kommunikation ist und reden miteinander.

00:06:03: Aber klar, du hast ja einen Punkt, Sandra, wenn du sagst, eine andere Art von Reden und in dem Fall und zwar nicht dieses Vorwursvolle und heute konnten wir doch mal wieder und was stimmt mit dir nicht und warum nicht, sondern das muss eben anders geschehen.

00:06:18: Genau.

00:06:18: Und ich kann das einmal machen und kann auch dem Partner bitten, damit einzusteigen.

00:06:23: Und wenn der andere aber nicht will, dann lass ich los.

00:06:27: Weil dann jedes Nachachbohren eben dann wieder den Druck erhöht.

00:06:32: Aber wenn das jetzt, du sagst ja, man sollte dann mal auf sich selber schauen.

00:06:39: Also was macht mich dann vielleicht wieder begehrenswerter?

00:06:44: Wie kann ich, der ich quasi, der der mehr möchte, häufiger möchte, wieder mehr Lust in die Beziehung bringen, mehr Leidenschaft?

00:06:54: Zum einen, finde ich, könnte man noch darüber reden, wie das denn genau passieren könnte, zum anderen aber zuerst mal, wenn das irgendwie nicht funktioniert, dann dann muss man doch irgendwo reden.

00:07:09: oder wäre dann eben die Partherapie der nächste Schritt.

00:07:12: Ich würde empfehlen, zu jemanden Dritten zu gehen, einfach, wie gesagt, die Paare, die bei mir sind, die berichten aus diesem Endlos-Kampf und Vorwurfsspirale.

00:07:23: Und das macht einfach auf Dauer auch sehr, sehr viele Verletzungen.

00:07:26: Beide fühlen sich immer minderwertiger, immer schlechter.

00:07:28: Und dann muss man die ganze Geschichte auch noch aufräumen.

00:07:31: Also ich würde da rechtzeitig wohin gehen und mir also fachliche Unterstützung holen, weil es oft einfach auf an fachlichen Missverständnissen hängt.

00:07:40: Das klingt jetzt erstmal so, ja, gut bei manchen Paaren kann das irgendwann mal passieren, aber ist es vielleicht doch häufiger ein Problem, als wir jetzt vielleicht im ersten Moment denken, dass da so ein Ungleichgewicht herrscht?

00:07:55: Naja, es gibt

00:07:55: eine einfache wissenschaftliche Sicht drauf und die besagt, dass erst mal, wenn ich in einer langen, vertrauensvollen, stabilen Beziehung bin, die Sicherheit... bietet, dann kriegen die Menschen Bindungshormone und Bindungshormone schließen sich erst mal so mit dem Begehrens mit den Sexualhormonen aus.

00:08:15: Um in Lust zu kommen, brauche ich gewisse Funken von Angsthormonen, von Stresshormonen, natürlich gut dosiert.

00:08:22: Und dann sagt man, der Sexualtherapie, der Preis einer guten Beziehung ist erst mal, dass die Sexualität stirbt, sag ich jetzt mal überspitzt.

00:08:32: Wenn ich das natürlich nicht anderweitig diese Art von Angst-Tormonen in schöner Form erhalten kann, zum Beispiel durch abwechslungsreichen Sex oder dass ich mich auf andere Art und Weise einfach kreativ fühle.

00:08:49: Ich glaub, ein ganz wichtiger Punkt ist auch, dass wirklich beide Spaß haben beim Sex.

00:08:54: Genau, Spaß und Genuss sind die Stichworte überhaupt.

00:09:00: Also, ich muss da drüber nachdenken.

00:09:03: Es klingt echt ... im ersten Moment schlimm.

00:09:06: Also ... meine längste Beziehung, keine Ahnung, war so vier Jahre oder so.

00:09:11: Ich weiß nicht, ob das so ... keine Ahnung.

00:09:14: Aber wenn ich dann so eine Beziehung denke, die dann vielleicht zu zwanzig Jahre hält oder so, dann wird das doch ... muss man sich dann entscheiden.

00:09:22: Also ...

00:09:23: Also, ja, Sex wird dann erst mal, vielleicht, wenn man dann wieder reinkommen will, zur Entscheidung.

00:09:30: Ich sag so, die Lust ist wie so eine... dritte Person, die fällt da nicht mehr dann vom Himmel, sondern ich muss anfangen und muss einfach was inhaltlich Lohnenswertes machen als Paar.

00:09:42: Und dann vielleicht nach ein paar Minuten oder nach einer Viertelstunde kommt die Lust dann dazu.

00:09:46: Die guckt, wieso, was machen die?

00:09:48: Ah, interessant, schöne Veranstaltung entspricht mir, ich komme in den Genuss und dann kommt auch die Lust wieder dazu.

00:09:54: Einfach auf dem Sofa zu sitzen und zu warten, dass die Lust vom Himmel fällt.

00:09:57: Halt dich in einer Langzeitbeziehung für unrealistisch.

00:10:00: Wenn es im Einzelfall so ist, schön.

00:10:04: Vielleicht haben die irgendwo ein Geheimnis, wie die es richtig machen in der Rezept.

00:10:08: Aber ansonsten gerne einfach anfangen und dann ein bisschen Spielraum geben und schauen, ob die Lust dazu kommen möchte.

00:10:14: Das

00:10:15: heißt, es gibt eine Chance.

00:10:18: Auf jeden Fall.

00:10:19: Okay, das ist doch schon mal gut.

00:10:21: Gut.

00:10:22: Jetzt würde mich noch interessieren, wie wir die... Du hast so ein schönes Bild, die Lust vom Himmel fallen lassen.

00:10:28: Also, was genau denn?

00:10:29: Du hast ja gerade gesagt, am Sofa sitzen einfach... Da kommt sie nicht.

00:10:35: Was sind denn Möglichkeiten?

00:10:36: Was empfiehlst du Paaren beispielsweise, die zu dir kommen?

00:10:40: Man kann ganz allgemein schauen, als Mensch was macht mich attraktiv, wo fühle ich mich selbst begehrenswert.

00:10:47: Als Frau vielleicht fühle ich mich selbst attraktiver.

00:10:50: Wenn ich schöne Unterwäsche anziehe statt dem Baumwollschlöpfer, macht das mit mir was.

00:10:55: In meiner Seele, in meinem Herzen, in meinem Zugang zu meiner Weiblichkeit.

00:10:58: Als Mann natürlich auch.

00:11:00: In Schockenhose fühle ich mich anders, als wenn ich mich einfach attraktiv kleide.

00:11:05: Gehe ich meinen Hobbys nach, hab ich da was, was mein Herz füllt, was mir wirklich eine gute Energie gibt.

00:11:11: Das sind so die allgemeinen Sachen, an die man hinschauen kann.

00:11:16: Und

00:11:16: dann natürlich aber auch inhaltlich sexuell, dass man vielleicht guckt, wie kann ich mein Kopfkino, meine Kopferregung auch füllen.

00:11:24: Hab ich genug Filme quasi in mir, wie ich ... mich einladen kann, wenn ich zum Beispiel einen Kaltstart machen müsste in der Sexualität.

00:11:32: Was muss ich denken?

00:11:32: Was muss ich mir vorstellen, damit ich jetzt einfach in Schwung komme?

00:11:37: Johannes, erinnert dich das auch so ein ganz kleines bisschen an unsere Folge zum Thema Fernbeziehungen, wo unsere Gesprächspartnerin gemeint hat, dass es manchmal für eine Beziehung schon hilfreich sein kann, wenn man unterschiedliche Zimmer hat, dass man nicht automatisch immer beieinander schläft, sondern sich dann manchmal verabreden muss.

00:11:54: Und da dachte ich kurz dran, weil es sich dann ja auch, das ist dann ja auch was Unbestimmtes sozusagen.

00:12:01: Genau, das ist auch ein Raum, den ich für mich selbst habe.

00:12:03: Und dann habe ich wieder einen Raum, in dem ich dem anderen begegnen kann.

00:12:07: Und dann getrennte Räume können auch so eine Art von Hürde sein.

00:12:10: Wenn ich so den Spruch anschaue, begehren, ist gleich eine Grundanziehung, brauche ich miteinander.

00:12:14: Aber auch eben diese Hürde, dann sind wir wieder bei den Angsthormonen.

00:12:17: Und wie auch immer ich so kleine Hürden generiere oder im Alltag habe, das Wort Hürde ist einfach ganz, ganz wichtig.

00:12:24: Und das können zum Beispiel auch getrennte Zimmer sein.

00:12:26: Oder eben diese Fernbeziehung an sich natürlich, die auch schon eine Hürde ist, ganz klar.

00:12:31: Besser als die Hörde Affäre.

00:12:34: Wahrscheinlich.

00:12:34: Ja, für

00:12:35: viele ja.

00:12:35: Eine Lohnswerte.

00:12:37: Die ist natürlich nur nicht so empfinden erstmal, aber ja, das Verbodene generiert einfach unheimliche Lust.

00:12:44: Okay, wenn ich jetzt jetzt nochmal zusammenfasse, wir haben zum einen so dieses grundsätzliche eben, also, dass man Ja, begehrenswert ist für den Partner, was ich herstelle, was ich so verstehe, wenn ich dich erhoffe.

00:12:58: Erstmal für mich selber.

00:13:00: Erstmal für mich selber.

00:13:00: Okay, erst mal für mich selber.

00:13:02: Und das ist ja eine Sache letztendlich, dass ich mit mir am reinen bin, dass ich mich wohlfühle, dass ich quasi strahle irgendwo.

00:13:08: So würde ich das, glaube ich, verstehen.

00:13:10: Und das andere ist jetzt eben vielleicht dann die Begegnung.

00:13:15: Also wie gestalte ich den Abend, sagen wir mal, wenn ... Und da kommen wir zu dem Punkt, wo man, Lena auch gerade schon sagt, wo man sich ja auch so richtig verabreden kann, dann mal.

00:13:26: Ja, dann gibt es auch ein schönes Spiel, sage ich mal, oder eine schöne Aufgabe, die ich dem Pan oft mitgebe.

00:13:32: Das heißt, verschiedene Arten der Einladung.

00:13:35: Und da kommt auch wieder ein bisschen mit rein, was ich vorhin gesagt habe, dass man sich für sechs entscheiden muss, nämlich die teilen sich so ein bisschen eine in Position, der eine macht den Gastgeber.

00:13:47: in den erotischen Raum nenn ich das, also der darf sich in der Woche zum Beispiel einen Abend oder einen Nachmittag aussuchen und lässt sich da einfach eine Idee einfallen und der andere kommt als Gast als Eingeladener und weiß noch nicht was passiert, was der andere sich ausgedacht hat.

00:14:00: und in der zweiten Woche zum Beispiel tauschen die, der andere übernimmt dann die Gastgeberrolle in den erotischen Raum.

00:14:06: und eben der andere Partner kommt dann als Gast dazu.

00:14:09: Dann können die nochmal tauschen, dass der eine zum Beispiel eine Party für den anderen veranstaltet, also was mag vielleicht der andere.

00:14:18: Und dann können die dann nochmal tauschen, dann haben die quasi vier verschiedene Formen in denen und Haltungen im Inneren mit denen, die sich begegnen können.

00:14:25: Und das ist eine Übung, die viele Paare dann nochmal wirklich wieder wie so ein Gamechanger ist.

00:14:32: Weil da ist Spaß dabei, da ist Kreativität dabei.

00:14:35: wenig Druck dabei.

00:14:36: Ja, es ist ein bisschen verabredet, aber die können die Range wie hoch die Latte legen wollen ja selber bestimmen.

00:14:44: Das kann von einfachen Sachen wie, ich hänge ein Massageschild an die Schlafzimmertür heute oder ich mache bisschen eine größere Veranstaltung, wo ich bisschen was bestellen muss vor oder man geht noch essen vorher.

00:14:54: Da ist der Kreativität keine Grenze gesetzt.

00:14:57: Da habe ich schon sehr schöne Ideen von den Paaren gehört.

00:15:01: Okay.

00:15:03: Eine Sache noch dazu, weil ich weiß nicht, ob du es im Vorgespräch gesagt hast oder jetzt eben.

00:15:10: Es ist ja so, dass man am Anfang vor lauter Hormonen ja gar nicht anders kann, als in der Regel ...

00:15:17: Sex zu haben.

00:15:18: Genau.

00:15:20: Heißt das aber trotzdem, dass man schon vor dem Anfang an irgendwie ... gut auf die Qualität mal sowieso achtet.

00:15:26: Man sollte ja auf jeden Fall Sachen machen, die einem selber und dem anderen gefallen.

00:15:30: Aber gibt es sonst noch irgendwas, worauf man am Anfang achten soll, dass man vielleicht gar nicht erst in so eine Spirale reinkommt, wie es irgendwann mal vielleicht passieren kann?

00:15:38: Nett zueinander sein.

00:15:42: Authentisch sein.

00:15:44: Einfach authentisch sein.

00:15:45: Und den Rest darf man beobachten, wie es sich entwickelt.

00:15:48: Okay.

00:15:49: Das heißt, man muss nicht schon von Anfang an panisch drauf achten.

00:15:52: Oh Gott, würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich

00:15:55: mal... würde ich mich mal... würde

00:15:56: ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich

00:15:57: mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde

00:15:59: ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich mal... würde ich mich.

00:16:15: Dann ist der Freitag Nachmittag oder der Freitagabend ist da und die eine Person, vielleicht wahrscheinlich die, die schon immer eher blockt, stellt gerade wieder fest, nee, eigentlich habe ich gar keine Lust heute.

00:16:30: Wie sehr sollte man denn sich jetzt bemühen, also sprich sagen wir mal, sollte man so eine Verabredung jetzt einhalten, wenn man das eben schon verabredet hat und man will ja irgendwann auch die Beziehung kitten retten vielleicht?

00:16:43: Aber auf der anderen Seite muss man sich dann vielleicht sehr verbiegen.

00:16:46: Das kann es ja auch nicht sein.

00:16:47: Also wo ist da der gute Weg?

00:16:49: Ja, meist haben wir das ja im therapeutischen Kontext dann besprochen

00:16:52: und

00:16:53: die Menschen haben dann erst mal zugestimmt.

00:16:55: Also da ist da eine innere Motivation vorhanden.

00:16:58: Aus meiner Erfahrung halten die das dann auch meistens ein, weil es eben gut erarbeitet wurde vorher.

00:17:05: Und ansonsten, wenn das nicht funktioniert, dann müssen wir vielleicht genauer schauen, was haben wir übersehen oder woran liegt.

00:17:12: Wir sind dann auch eine Beobachtungshausaufgabe und dürfen dann reinspüren, was jetzt gerade im Moment hindert mich.

00:17:20: Warum ist die Spülmaschine wichtiger, als jetzt mit meinem Partner eine gute Zeit zu haben oder mit meiner Partnerin?

00:17:26: Also da gibt's dann Beobachtungs-Hausaufgaben, dann können wir dem Punkt näher auf die Spur kommen.

00:17:30: Meistens ist es dann auch so einfach natürlich ein Mittelweg.

00:17:33: Also man soll sich nicht durchquälen,

00:17:35: also durch die Übung durchquälen ist keine gute Idee.

00:17:39: Aber das ist ein Stück weit außerhalb der Komfortzone liegen muss, um neue Erfahrungen zu machen, um vielleicht auch einfach wieder reinzukommen und zu merken, boah, es ist eine echt lohenswerte Veranstaltung, die wir da miteinander haben.

00:17:51: Da freue ich mich schon auf nächsten Freitag.

00:17:53: Da braucht's ein bisschen einen Schritt außerhalb der Komfortzone.

00:17:56: Und vielleicht kannst du einfach zeigen, dass einer vielleicht auch nicht bereit ist, irgendwas zu ändern und dass es vielleicht nicht weitergehen kann.

00:18:03: Ja, irgendwann muss man natürlich das Resümee ziehen und Entscheidungen treffen, ob das so weiterhin lebbar ist für beide.

00:18:11: Man kann jetzt unterschiedlich viel Lust auf Sex haben, aber man kann vielleicht auch unterschiedliche ... Fantasien, Interessen beim Sex haben.

00:18:21: Und ich kann mir vorstellen, dass das auch nicht unbedingt immer einfach für so eine Beziehung ist, wenn das passiert.

00:18:28: Genau, meistens deswegen.

00:18:31: Weil die meisten möchten, dass der andere genauso ist wie man selbst.

00:18:35: Und das macht natürlich Probleme.

00:18:37: Wir sind unterschiedlich in allen Bereichen.

00:18:38: Wir haben ein anderes Lieblingsessen, eine andere Lieblingsfarbe.

00:18:42: Und wir haben einfach auch unterschiedliche sexuelle Wünsche, Interessen und Vorlieben.

00:18:47: So ist mein Tipp, das auch erst mal so anzunehmen, dass Unterschiede einfach da sind.

00:18:53: Und das kann ja auch dann, wenn man es richtig nutzt, für eine große Anziehung wieder sorgen, womit wir wieder bei der Hürte und den Angsthormonen wären.

00:19:04: Naja, es kann eine Anziehung sein, es kann ja aber vielleicht auch, je nachdem, was für Vorlieben die andere Person hat, den Partner vielleicht auch verstören.

00:19:12: Natürlich, natürlich.

00:19:14: Und abschreckend sein und... Ja, das ist eine gefährliche Stelle auch.

00:19:20: Wie weit zeige ich mich da dem anderen?

00:19:22: Weil wenn die Katze aus dem Sack ist, lässt sich das ja auch nicht wieder einfangen.

00:19:26: Und dann kann es sein, dass das natürlich sehr problematisch für eine Beziehung wird.

00:19:30: Aber wenn ich mich nie mitteile und meine Wünsche nicht kommuniziere, kann es auf einer anderen Stelle wieder sehr schädlich werden.

00:19:37: Wenn ich meine Sexualität nicht leben kann, ist auch keine gute Idee auf Dauer.

00:19:41: Ja.

00:19:41: Und wie teile ich dich mich denn in so einem Fall mit?

00:19:44: Was ist denn da der beste Weg?

00:19:47: Also gerne in kleinen Portionen, nicht alles auf einmal auskippen, sondern vielleicht mal mit einem kleinen Veränderungswunsch anfangen, auch den anderen Fragen, was der andere vielleicht möchte und da einfach in diesen kleinen Schritten erst mal vorwärts gehen.

00:20:05: Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht gar nicht mal um den Inhalt nur des Gesagten geht, für den der Empfänger dieser Nachricht ist.

00:20:12: Sondern jetzt nehmen wir mal an, die sind vielleicht verheiratet schon seit vielen, vielen Jahren zusammen.

00:20:18: Und dann sagt er plötzlich, ach du übrigens, ich hab eigentlich auch noch dieses Interesse.

00:20:23: Und ich kann mir vorstellen, dass als Person, die das dann zum ersten Mal hört, sich so denkt, was hast du mir die ganzen Jahre vorgespielt?

00:20:31: Wo kommt das denn jetzt plötzlich her?

00:20:35: vielleicht auch Verlustängste auch einfach bekommt.

00:20:37: Ist das so oder...

00:20:39: Ja, genau.

00:20:40: Das ist so.

00:20:42: Und ich arbeite dann meist einfach erst mal mit Aufklärung, dass ich einfach im Erleben von uns Menschen... Wenn wir irgendwas neu probieren, nehmen wir das Essen wieder als Beispiel.

00:20:51: Vielleicht hat jemand noch nie Fisch gegessen und ist dann irgendwo plötzlich mal Fisch und findet das eigentlich plötzlich ganz lecker.

00:20:58: Und so ist es einfach mit der Sexualität auch.

00:21:00: Vielleicht sehe ich was in einem Film oder jemand erzählt mir was und ich denke, Mensch, irgendwie, das fühlt sich gar nicht so schlecht an.

00:21:05: Vielleicht probiere ich es auch aus oder kann es mir einfach gut vorstellen.

00:21:09: Und so verändert sich die Sexualität einfach laufend.

00:21:12: Wir sind nicht mehr der, der mir vor zehn Jahren sexuell war.

00:21:17: Ländiger Veränderung, das müssen wir akzeptieren.

00:21:19: Die meisten Menschen hoffen halt, es bleibt wie in den ersten Wochen und Monaten.

00:21:23: Und das ist einfach eine unrealistische Vorstellung.

00:21:27: So, wie teile ich mich mit?

00:21:29: Da wollte ich nochmal nachhaken ins Detail gehen.

00:21:32: Du hast ja gesagt, in kleinen Schritten.

00:21:35: Nehmen wir mal ein ganz konkretes Beispiel.

00:21:37: Wir hatten ja schon eine Folge über den sogar Außenswinger-Club quasi.

00:21:44: Ein Partner stellt jetzt fest und denkt, eigentlich würde ich da ganz, ganz gern mit meiner Partnerin mal hingehen.

00:21:51: Wie teilt er denn das in kleinen Schritten mit?

00:21:55: Die können inhaltlich zum Beispiel vereinen, also gehen wir davon aus, dass die Partnerin erstmal einverstanden wäre, so meinst du das?

00:22:01: Die hat sich das angehört.

00:22:02: Ich

00:22:02: meine, überhaupt wirklich dieses erstmal, der allererste Schritt, du Schatz, ich würde gerne mal mit dir im Zwinger Club.

00:22:08: Ja,

00:22:09: genau so.

00:22:10: Keine Watte außen rum.

00:22:13: Einfach erstmal das so mitteilen.

00:22:16: Okay, also das kann ich dann schon ... Keine

00:22:18: verniedlichenden oder weichmachenden Sätze außen rumpacken, weil warum das ... Ja, der Inhalt bleibt dergleiche.

00:22:25: Okay.

00:22:27: Und dann aber die ...

00:22:28: Mit Freund von Offenheit.

00:22:30: Aber die Umsetzung dann quasi in kleinen Schritten, als du.

00:22:34: Ja,

00:22:34: genau.

00:22:34: Gehen wir von aus, dass die Partnerin damit dann erst mal sagt, okay ... Könnte interessant werden, vielleicht so in der Haltung, vielleicht mit Sicherheit auch eine Ambivalenz erstmal hat.

00:22:45: Vielleicht aber auch, sagt endlich, sprichst du es an, ich wollte auch schon immer mal, kann ja auch passieren.

00:22:49: Es ist halt ein Risiko, das mitzuteilen, ist einfach so, ich muss mich entscheiden, ob ich bei mir bleibe, um mein Leben ins Ziel bringen oder ob ich erstmal von Vermutungen ausgehe, dass es dem anderen nicht gefällt.

00:23:01: So gehen wir aus, der Anderes einverstanden oder die Andere.

00:23:05: Dann würde ich es langsam angehen lassen.

00:23:06: Vielleicht vereinbart man erst mal, dass man erst mal zum Schnuppern und gucken, einfach nur in den Zwingerklub geht und sagt, Mensch, wir bleiben eine halbe Stunde, schauen uns um, trinken was.

00:23:14: Dann gehen wir mal wieder raus, holen Luft und besprechen mal, ob uns das gefällt oder nicht.

00:23:17: Gehen wir wieder rein, fahren wir nach Hause, warst du schon.

00:23:20: Und so kann man einfach die Dosis oder die Schritte auch erhöhen und sich emotional gut beobachten, was passiert da.

00:23:27: Immer wieder miteinander sprechen an den Stellen.

00:23:30: Und dann kann man da quasi seine sexuelle Welt ausweiten.

00:23:33: Also nicht gleich in die Orgie im Darkroom hüpfen.

00:23:37: Kann ich jetzt nicht empfehlen.

00:23:39: Außer natürlich, beide möchten das.

00:23:42: Aber selbst dann ist es ja trotzdem was anderes, wenn es dann passiert ist.

00:23:45: Also man kann sich hervorvorstellen, was man vielleicht erträgt oder was man gerne erleben möchte.

00:23:50: Und wenn es dann passiert, das kann es ja auch sein, dass man sich so dachte, ja, doch nicht.

00:23:53: Das

00:23:54: ist gar kein Fall Darkroom.

00:23:55: Kann

00:23:55: auch voll nach hinten losgehen, wenn die dann was gemacht haben und jeder dachte, das wird eine gute Sache und die Erfahrung ist eine andere.

00:24:02: Es kommt ganz schlimme Eifersucht oder andere Gefühle auf.

00:24:06: Ja.

00:24:06: Das ist Risiko, aber meist findet ihr Leben da statt, wo es nicht vorhersehbar ist.

00:24:11: Ja.

00:24:12: Vielleicht ein Notfallplan auch zurechtlegen,

00:24:14: wenn

00:24:15: irgendwas emotional passiert, was man da nicht mehr einfangen kann und vielleicht auch die Bilder nicht mehr aus dem Kopf kriegt.

00:24:21: Das hatte ich auch schon mal beim Paar.

00:24:22: Dann hat die Frau diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf gekriegt.

00:24:27: Ja, es ist ein Risiko.

00:24:29: Und sich auch vorher klar machen, dass was der andere mir gerade zu sicher kann sein, dass er das danach so anders sieht, nur weil er es halt dann erlebt hat.

00:24:35: Also dass sich halt... Ja,

00:24:37: Grenzen können sich verändern.

00:24:39: Ja.

00:24:40: Ja.

00:24:40: Ganz so ein Reihenfall wird jedes Paar auch unterschiedlicher leben, könnte ich mir vorstellen.

00:24:44: Ein Paar, das relativ gefestigt ist, das ist vielleicht in der Lage, darüber zu lachen über den, was sie da im Juniorclub vielleicht erlebt oder auch da nicht erlebt haben.

00:24:54: Für andere kann das, ja... Obwohl eine mittelschwere Katastrophe sein.

00:24:59: Genau,

00:24:59: es hängt sehr viel meiner Meinung davon ab.

00:25:02: Wie gefestigt bin ich selber in meiner Sexualität?

00:25:05: Wie stehe ich zu mir?

00:25:06: Wie viel Wissen habe ich über mich?

00:25:07: Bin ich da authentisch?

00:25:09: Und je besser das Ausgebaut ist, je besser das auf einem sicheren Fundament steht, umso mehr kann ich im Außen auch verkraften, was mir nicht entspricht.

00:25:19: Weil ich einfach selbst in mir ganz safe bin.

00:25:22: Mhm.

00:25:24: Wenn jemand aber schon, wenn eine Frau jetzt einfach, oder man ist ja egal, jemand mitgeht sein Partner zu Liebe, um da einfach dem anderen einen Gefallen zu tun und ist selber mit sich gar nicht im Reihen, sowohl sexuell als auch selbstwertmäßig nicht, dann wird es natürlich eher eine unsichere Nummer, die eher nach hinten losgehen kann.

00:25:43: Es ist auf jeden Fall risikoreich, aber es lohnt sich, weil ... Also, weiterleben in so einem... Ich erzähle meinen Partner nicht alles über mich, ist nicht gut und aber auch, dass nie zu erleben ist, wahrscheinlich auch nicht so toll.

00:25:55: Das zeigt mir mal fest.

00:25:57: Ja, jeder darf sich da natürlich für sich entscheiden.

00:26:00: Also es ist jedem seines Recht auch sich da gar nicht zu outen und mitzuteilen.

00:26:04: Gerade Schwierige stellen sie natürlich, wenn die sexuellen Inhalte so an die eigene Werte in eigenen Wertekonflikt führen.

00:26:11: Zum Beispiel?

00:26:11: Zum Beispiel gewaltvolle Inhalte dann mit dabei sind.

00:26:14: Und Fantasien zum Beispiel.

00:26:16: Viele Frauen haben auch Vergewaltigungsfantasien.

00:26:20: Da geht es aber nicht um den Inhalt an sich.

00:26:22: Also keine Frau wünscht sich vergewaltigt zu werden.

00:26:24: Aber nur in der reinen sind sie dann natürlich letztendlich doch die Bestämmer und es gibt ein Machtgefühl und auch ein Unwiderstehlichkeitsgefühl.

00:26:34: Keiner kommt an mir vorbei.

00:26:35: Also es geht oft dann einfach auch gar nicht um die konkreten oder scheinbar sichtbaren oberflächlichen Inhalte, sondern geht es um viel tieferere psychologische Strukturen dahinter.

00:26:45: Und das auch mal rauszuarbeiten und zu gucken, wer bin ich sexuell, was ist da?

00:26:50: kann es hier lohnenswert sein, sich damit auseinanderzusetzen.

00:26:52: Und dann darf ich mich entscheiden, ob ich mich damit meinen Partner öffnen möchte, ob wir in Kontakt, in Kommunikation gehen wollen.

00:27:00: Und da kann sich natürlich eine Beziehung unendlich vertiefen.

00:27:04: Es gibt eine ganz andere Tiefe, wenn ich mich da seelisch zeige.

00:27:08: Das ...

00:27:10: Ja, ich hätte eine direkt passende Anschlussfrage.

00:27:13: Ähm,

00:27:14: ja, ich auch.

00:27:14: Aber du bist zuerst.

00:27:17: Stichwort Tief.

00:27:19: Das ist jetzt schon tiefenpsychologisch, glaube ich.

00:27:23: Wo wird denn das angelegt?

00:27:25: Wo und wann, wer ich sexuell bin?

00:27:29: Die sexuelle Prägung wird schon in der Kindheit angelegt.

00:27:31: Ein

00:27:33: Beispiel vielleicht dazu, und Baby wippt ja auch schon, also gibt es Forschungen dazu, die wippen schon mit der Windel einfach, um sich unten rum ein gutes Gefühl zu machen.

00:27:40: Natürlich keine sexuellen Gedanken, klar, hat ein Baby nicht.

00:27:43: Aber angenommen, die Mama backt da gerade in dem Moment Zitronenkuchen, und die haben ein angenehmes Körpergefühl und Zitronenduft in der Luft, dann ist vielleicht ein Aphrodisiaka später auch Zitronenduft.

00:27:54: Also so ... die sexuelle Prägung auch mit in den ersten Lebensjahren.

00:27:58: Und dann auch ganz wichtig natürlich Pubertät.

00:28:01: Da habe ich einfach Glück oder Pech.

00:28:03: Welche Erfahrungen mache ich?

00:28:04: Wie sind meine ersten Male?

00:28:06: Und das baut sich dann natürlich in Summe weiter

00:28:09: aus.

00:28:10: Wenn ich jetzt beispielsweise auf Gewalt stehe beim Sex, womit kann das zu tun haben?

00:28:17: Der Spruch ist, die Wunden der Kindheit sind die Aphrodisiaka des Erwachsenen.

00:28:22: Da kann es wirklich sein, muss aber nicht.

00:28:26: Da darf man genau hinschauen, dass schon Menschen, die in ihrer Kindheit Missbrauchserfahrung, ob körperlich oder emotional, dann gemacht haben, natürlich später auch vielleicht eher auf gewaltvollere Inhalte BDSM oder so stehen oder Devote oder dominante Inhalte auch stehen.

00:28:47: Interessante, das heißt, so wie ich jetzt sexuell bin, das ist einerseits Erfahrungen aus der Kindheit, aus der Pubertät, aber halt auch Erfahrungen, die ich sonst gesammelt habe.

00:29:00: Genau, Erfahrungen kann ich auch ändern, ich kann die überschreiben.

00:29:03: Meine Sexualität ist wie Baumringe.

00:29:07: So stelle ich es mir jetzt vor.

00:29:08: Okay.

00:29:14: Man bringt halt seinen ganzen Erfahrungsschatz mit und der ist gesetzt in einem und mit dem kann ich aber auch arbeiten und verändern und aus dem kann ich auch profitieren.

00:29:22: Wenn ich es richtig angehe, wenn ich das auch aufarbeit, dann kann ich das einfach davon profitieren.

00:29:29: Das leid auch Verringern, wenn es z.B.

00:29:31: nicht so

00:29:31: viele

00:29:31: Erfahrungen gab.

00:29:32: Ja,

00:29:33: vielleicht dachte ich, meine Kindheit war super.

00:29:36: Hab irgendwie ein bisschen was verdrängt, was passiert ist.

00:29:38: Dann merke ich, okay, ich stehe total auf Gewalt.

00:29:41: Und dann könnte das so ein Hinweis sein, dass ich vielleicht mal hingucke, wo das eigentlich herkommt, um vielleicht im besten Fall sogar noch mehr über mich selber zu lernen.

00:29:49: Ja, das wäre ... Wenn's einem interessiert, kann ich jeden nur empfehlen.

00:29:54: Okay.

00:29:56: Ja, ich zum Punkt mitteilen, wenn der Partner blockt.

00:30:03: Wenn der Partner feststellt, nö, also das mit dem Swinger-Club kann ich mir gar nicht vorstellen.

00:30:08: Oder nein, ich habe auch keine Lust auf die Wote oder dominante Dinge beim Sex.

00:30:15: Was können Paare tun dann letztendlich?

00:30:17: Weil ich glaube, da sind wir wirklich an einem Punkt, wo man sich jetzt nicht mehr... verbiegen kann und sollte, wenn ich nun einfach mal nicht will in den Zwingerclub.

00:30:27: Dann ist es raus, ne?

00:30:28: Wenn einer was nicht will, dann ist es raus.

00:30:31: Vielleicht kann ich als Paar auch ins Verhandeln gehen.

00:30:34: Also, gerade wenn so die Qualitäten sehr unterschiedlich sind, ich sag zum Beispiel, der eine ist Kerzenlicht-Rotweintipp und der andere ist dann vielleicht doch eher der BDSM-Tipp, dann kann ich vielleicht in Verhandlung gehen, kann sagen, okay, können wir eine Kerzenlicht-Rotwein-Nummer tauschen.

00:30:51: gegen

00:30:51: eine BDSM-Nummer im Sinne, aber von achtsam gucken, welche Schritte kann ich gehen, dass da nicht immer gleich dann die volle Nummer durchzieht.

00:31:00: Ist klar, aber vielleicht können wir dann auch da mal langsam anfangen im Tauschhandel.

00:31:04: Und so ein Tauschhandel, der fühlt sich für viele oft ganz stimmig an.

00:31:09: Wäre es auch eine Lösung zu sagen, wenn das für das für beide stimmig dann wiederum wäre, zu sagen, gut, ich möchte das nicht, aber dann gehst du eben mal alleine in den Zwingerklub.

00:31:22: Genau, eine Öffnung der Beziehung in sexueller Hinsicht wird dann zum Thema, wo man darüber diskutieren kann.

00:31:30: Da landen wir bei der offenen Beziehung.

00:31:32: Ja, was sicherlich auch wohl überlegt und sein will und in kleinen Schritten gegangen werden sollte.

00:31:37: Das ist zumindest

00:31:38: im Kommen langsam, kommt in Mode.

00:31:41: Ich stelle mir das gerade so vor, dass das zwei sehr unterschiedliche, wie du jetzt gesagt hast, einer ist total dominant, der andere super devot.

00:31:51: Oder nee, das wäre eigentlich sogar gut.

00:31:53: Das wäre ja ein Match.

00:31:54: Okay.

00:31:58: Nee, aber okay, denkt euch ein anderes Beispiel stattdessen.

00:32:03: und das einfach nicht vereinbar ist.

00:32:06: Dann geht es praktisch nur weiter, wenn man trotzdem versucht, sich auf das Interesse des anderen einzulassen.

00:32:12: Gibt es irgendwie so unterschiedliche sexuelle Interessen, die so wenig vereinbar sind, dass du sagen würdest, Leute?

00:32:21: Lass es sein.

00:32:22: Hatt

00:32:22: ich jetzt bisher nicht in der Praxis, vielleicht gibt es immer irgendwo einen kleinsten gemeinsamen Nenner, Dinge, die man doch miteinander machen kann.

00:32:30: Die aber trotzdem, das wäre jetzt mein Tipp, trotzdem von einer guten Qualität sind.

00:32:35: Und da muss ich halt Suchbewegung machen.

00:32:37: Vielleicht ist es was Drittes oder was Viertes, was beide noch nie ausprobiert haben.

00:32:41: Vielleicht gehen die mal in die Tantra Richtung, ich kann ja als Vorliebe BDSM haben und kann quasi parallel Auch da mal, wieso innerlich, in einen anderen erotischen Raum gehen.

00:32:50: Ja, wie in eine andere Stelle von mir selbst und kann dann vielleicht doch mal das Ganze langsamer angehen lassen, auf einer anderen Ebene.

00:32:58: Ich rate einfach zum Ausprobieren.

00:33:01: Das klingt ganz schön, weil das nicht so, wenn das passiert, dann habt ihr keine Chance mehr, sondern man kann an den meisten Sachen arbeiten.

00:33:08: Genau, ich denke, man kann da immer was machen und finden.

00:33:11: Ja, vielleicht auch die Mischung, dass man eine Sexualität gemeinsam findet und kreiert.

00:33:16: Und jeder kann aber dann noch einen Top in seiner Welt andere Erfahrungen machen, vielleicht auch mit anderen.

00:33:22: Und das wäre ja auch das Non-Plus-Ultra, dass man eben nicht von aus geht.

00:33:26: Ein Partner muss in allen Ebenen passend sein.

00:33:28: Also es wäre eine sehr erwachsene und sehr reife Haltung.

00:33:31: Denke ich auch die realistischste.

00:33:34: Oh, muss man auch erst mal schaffen.

00:33:37: Aber ja, das klingt natürlich perfekt.

00:33:40: Ja, weil wir uns dann einfach in der Vielseitigkeit leben können, die wir ja auch sind.

00:33:44: Wie viele Menschen reduzieren sich, drücken sich weg, tun die eigenen Bedürfnisse dann so gut verstecken, dass sie selber nicht mal merken, dass sie welche haben.

00:33:53: Und ja, denen geht dann ganz viel Lebensfreude und Lebenskraft verloren.

00:33:57: Sexualität kann so viel energiefrei setzen und Lebensfreude, dass ich das einfach für unheimlich wichtig finde, dem auch genügend Raum zu geben.

00:34:07: Ja, und gleichzeitig die Erwartungen an den Partner runterschrauben.

00:34:10: Ich hör, dass mein Partner mein bester Freund sein muss, mein Partner, der muss, keine Ahnung, mein Lieblingsmensch sein.

00:34:19: Mit dem muss ich alles machen können in meiner Freizeit.

00:34:22: Das ist ja schon allein, das ist ja nur schon allein, wenn wir Sex auskrammen.

00:34:26: Das ist ja unrealistisch.

00:34:27: Also, Partner kann ich alles hören sein.

00:34:31: Meistens.

00:34:32: Meistens.

00:34:35: Sandra, das war jetzt vorhin schon eigentlich ein schönes Schlusswort von dir.

00:34:42: Aber bevor wir wirklich Schluss machen jetzt hier.

00:34:45: Niemand macht hier Schluss, wir finden

00:34:47: Lösungen.

00:34:49: Würde ich dich bitten, hast du sowas für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, für all die Paare da draußen?

00:34:58: an ihrer Sexualität arbeiten wollen, vielleicht so eine Art Hausaufgabe, irgendwas, was du ihnen mitgeben kannst, probiert das mal daheim aus.

00:35:06: Ja, lass mich nachdenken.

00:35:10: Keine Spielübung, sondern eine sehr ernste Aufgabe und Hausaufgabe vielleicht.

00:35:15: Schreib doch mal euer interessantes sexuelles Szenario auf, also quasi eine Geschichte.

00:35:22: die maximal geil ist, das ist die Vorgabe.

00:35:25: Alles was du dir vorstellen kannst, darfst du reinpacken, das können Erinnerungen sein, das können Wünsche sein, das können aber auch Fantasien sein.

00:35:35: Du darfst alles reinpacken, aber die Orientierung ist, diese Geschichte soll maximal erregend sein.

00:35:41: Und dann schreibst du die auch sehr detailliert auf, wie so ein Drehbuch.

00:35:45: Also wenn du die Geschichte zehn Regisseuren geben würdest, dann kommen da auch zehnmal der gleiche Film bei raus.

00:35:51: Also keine Oberflächlichkeiten, wie er fast mich an und ich bin erregt, sondern wirklich im Detail, der Mann nimmt seinen linken kleinen Zeigefinger und fährt langsam über meinen rot kariertes Höschen an der rechten Popacke entlang.

00:36:06: Wirklich so im Detail.

00:36:08: Und du musst es auch so aufschreiben, dass du sicher bist, dass kein anderer Mensch auf der Welt es liest, also dass du das nur für dich magst.

00:36:15: Und wenn du die Story hast, da kann man auch alle paar Tage mal nacharbeiten.

00:36:19: Das braucht wirklich ein bisschen Zeit.

00:36:22: Und dann kannst du dir einfach ein paar Fragen stellen, wie zum Beispiel, welche Inhalte jetzt davon möchte ich vielleicht wirklich mal mit meinem Partner umsetzen.

00:36:30: Welchen Satz, welches Elemente daraus will ich wirklich in mein echtes Leben rüberbringen?

00:36:36: Und eine ganz wichtige Frage ist auch, was hat diese Geschichte mit meinem aktuellen Leben zu tun?

00:36:41: Also, da komme ich dann wieder auf die Idee, die Wunden der Kindheit sind, die Aphrodisiaka, der Erwachsenen.

00:36:46: Also, welches Element in der Geschichte kickt dich?

00:36:49: Wo ist der lustvollste Moment?

00:36:51: Und was hat das mit deiner Lebensstory zu tun?

00:36:53: Und so kommst du dir deiner Sexualität ein bisschen auf die Spur und lernst wahrscheinlich ganz viel über dich.

00:37:00: Okay, also, man lernt viel über sich.

00:37:02: Und man kann dann letztendlich, aber sagst du ja auch, Einzelne Wünsche vielleicht, die dort vorkommen, in dem Drehbuch, dann auch mal rausnehmen und ansprechen.

00:37:13: Genau.

00:37:13: Also im Gotteswillen nicht das ganze Drehbuch, hast du ja schon gesagt.

00:37:16: Das bleibt beim Autor quasi.

00:37:18: Ja, genau.

00:37:18: Ich verstehe nicht, welche

00:37:21: Schriftstelle.

00:37:22: Es gibt Paare, die das in der Praxis mit mir machen, die sich dann doch entscheiden, diese Geschichte sich vorzulesen.

00:37:28: Okay.

00:37:28: Weil die wissen wollen, wer ist der andere wirklich?

00:37:32: Also, die den anderen wirklich sehen wollen in seiner Ganzheit, auch wenn es erst mal nicht gefällt.

00:37:37: Und die sich entscheiden, die Wahrheit zu leben.

00:37:40: Es gibt auch Paare, die sich das vorlesen.

00:37:43: Es ist eine ganz spannende Sache, das auch zu verhandeln und auch mal nachzufragen, ob der andere das überhaupt hören möchte.

00:37:49: Ja, nicht nur ob ich es preisgeben möchte, sondern ob der andere das auch hören möchte.

00:37:52: Aber wenn man weiß, wenn man es weiß, dann weiß man es, ne?

00:37:54: Ja,

00:37:55: aber wenn man weiß, da steht eine Geschichte und da sind vielleicht Elemente drin, die ich nicht weiß, dann kann das wieder ganz gute Angsthormone machen und ganz viel Neugier.

00:38:04: Und da in diesem Spannungsfeld entsteht lebendige Sexualität.

00:38:08: Okay, spannend.

00:38:11: Schaut euch das zu Hause mal an, schickt es nicht an uns.

00:38:15: Ihr dürft's mit mir besprechen.

00:38:17: Genau, geht damit direkt zu Sandra.

00:38:20: Dann würde ich sagen, vielen Dank, dass du heute bei uns warst.

00:38:23: Schön war's.

00:38:24: Ja, danke

00:38:24: Sandra.

00:38:25: Sehr spannend.

00:38:26: Ja,

00:38:26: wie immer.

00:38:27: Wir hören uns dann in zwei Wochen wieder.

00:38:30: Bis dahin.

00:38:30: Tschüss.

00:38:40: Ciao.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.